AUF DEN SPUREN VON ROBERT BOSCH
Spannende Stuttgarter Industriegeschichte von internationaler Bedeutung
Vom Stuttgarter Westen in den Osten folgen wir dem Lebenslauf des schwäbischen Unternehmers und Großindustriellen, der viele Spuren in Stuttgart hinterlassen hat. Auch dort, wo man diese zunächst gar nicht vermutet. Nämlich z. B. im Mercedes Museum. In seiner Werkstatt wurde der Hochspannungsmagnetzünder erfunden und dann ging´s „beim Bosch” steil bergauf. Eine Stadtführung quer durch Stuttgart, die zu Fuß oder auch in einem unserer wunderschönen Oldtimerbusse durchgeführt werden kann.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Dauer: 3,5 Std. zu Fuß (auch als verkürzte Version buchbar)
- Nicht barrierefrei
- Stadtführung kann bei jedem Wetter stattfinden
- Laufstrecke: ca. 5 km / 3,5 km
- Buchbar auch in den Sprachen: Englisch und Spanisch
Inkludierte Leistungen:
- 3,5 Std./2 Std. Stadtführung zu Fuß durch Stuttgart
- Zertifizierte und kompetente Tourleitung
- Abwechslungsreiche City Tour mit vielen Anekdoten und historischen Details zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf den Spuren von Robert Bosch in Stuttgart
Kosten:
- € 450,- zzgl. MwSt. (3,5 Std. Gruppe bis 20 Personen)
- € 300,- zzgl. MwSt. (2 Std. Gruppe bis 20 Personen)
- Fremdsprachenzuschlag: Euro 50,- zzgl. MwSt.
Bausteine (Preis auf Anfrage)
- Stopp am TransLanG-Marktstand mit Snacks und Getränken
- Sektaperitif/Weinprobe an einem ungewöhnlichen Ort
- Verkostung Roßbolla und Wibele
- Pausenstopp in der Markthalle
Was haben Robert Bosch und Eduard Mörike gemeinsam? Beide sind in Stuttgart oft umgezogen. Mörike brachte es wohl insgesamt auf zehn Umzüge, Bosch immerhin auf vier. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren ließ sich Robert Bosch in Stuttgart nieder. Hier spielten sowohl rationale, als auch romantische Gründe eine Rolle. Seine erste Frau, Anna Kaiser, kam aus Obertürkheim. Bosch betrachtete den damals aufstrebenden Stuttgarter Westen als ideales Gebiet für die Gründung seiner „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“. Er gründete sie 1886 im gleichen Jahr, in dem Gottlieb Daimler – wie im Mercedes Museum dokumentiert - seine „Standuhr“ mit seinem Boot auf dem Neckar erprobte und Karl Benz seinen mit einem Gasmotor ausgestatteten Motorwagen zum Patent angemeldet hatte. Gute Rahmenbedingungen also um in einem neuen Geschäftsfeld, dem Automobilbau und Individualverkehr, mit Erfindungen und Komponenten Geschäfte zu machen. Robert Bosch hatte schon früh den Kontakt zu Gottlieb Daimler gesucht. Er wollte ihm eine Magnetzündung für seinen Motor verkaufen. Daimler war jedoch nicht interessiert. Er hatte das Patent auf eine von ihm selbst entwickelte Glührohrzündung (mit offener Flamme), die man heute auch im Mercedes Museum sehen kann. Diese stellte sich jedoch bei den ersten Autorennen der Welt in Südfrankreich als ziemlich gefährlich heraus. Deshalb verlangte der wichtigste Kunde der Daimler-Motoren-Gesellschaft auch, dass die Wagen in Zukunft mit Bosch-Zündern ausgestattet werden sollten. (Die Geschichte über Emil Jellinek und seine Tochter Mercedes können Sie im Mercedes Museum anschauen.) Das Geschäft lief allerdings in den ersten Jahren für Robert Bosch nur schleppend an, weshalb er diese Anfangszeit oft als „böses Gewürge“ bezeichnete.
Auch mit seiner Werkstatt ist Robert Bosch im Stuttgarter Westen oft umgezogen. 1901 schließlich wurde das erste Werksgebäude auf dem Areal an der Seidenstraße fertig gestellt. Von diesem Zeitpunkt an wuchs das Geschäft rasant. Mehr und mehr Grundstücke an der Seidenstraße wurden aufgekauft und die Fabrik entwickelte sich alsbald zu einem Stadtteil im Stadtteil, zudem nur Werksangehörige Zutritt hatten.
Die erste Villa von Robert Bosch befand sich ganz in der Nähe des Werksgeländes. Obwohl er den Stuttgarter Westen sehr mochte, kaufte er – auch auf Betreiben seiner Frau und seiner Kinder – ein großes Grundstück im Stuttgarter Osten und ließ sich dort eine Familienresidenz im italienischen Renaissancestil erbauen. Der weitläufige Park der Bosch-Villa beherbergt auch heute noch eine Streuobstwiese. Diese wird jedes Jahr von den Mitarbeitenden der Bosch-Stiftung abgeerntet und aus den Äpfeln presst man den hauseigenen Apfelsaft. Vom Turm der Villa hat man an klaren Tagen einen wunderbaren Blick auf die schwäbische Alb. Deshalb war die Turmterrasse auch einer der Lieblingsorte von Robert Bosch. Und wenn man zur anderen Seite aufs Neckartal hinunterschaute sah man damals das Werk der Daimler-Motoren-Gesellschaft und den Stuttgarter Hafen. Heutzutage hat man von dort auch einen guten Blick auf den emblematischen Bau des Mercedes Museums.