Weberstraße rot 5 1

Vom Bohnenviertel in die Höh'. Wein, Vinyl und viele Villen

Stäffelestour durch Stuttgarts beste Schräglage – das Bohnenviertel Stuttgart und der Bopser

Kulturkiosk im Parkhaus, Urban Gardening über den Dächern der Stadt, originelle Cafés und Bars, Menschen mit verrückten Ideen, die ihre Zeit dort verbringen, und eine kleine Rotlichtmeile mittendrin. Macht zusammen: Stuttgarts spannendstes Viertel, die Esslinger Vorstadt, im Volksmund auch Bohnenviertel genannt. Warum es so genannt wird? Das erfahren Sie auf dieser abwechslungsreichen Stäffelestour, die im Bohnenviertel Stuttgart beginnt. Von ehemaligen Wengerter-Häuschen hinauf zu Industriellen-Villen, Weinbergen und Schillerscher Poesie.
Das Bohnenviertel, bekannt für seine Originale, die in den kleinen Altstadtgassen ihre Spuren hinterlassen haben, und der Bopser, mit seinen herrlichen Ausblicken, wo die „Reichen und Schönen” in den ehemaligen Weinbergen ihre teils prächtigen Domizile erbaut haben.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Dauer: ca. 2,5 Std.
  • Nicht barrierefrei
  • Stadtführung kann bei jedem Wetter stattfinden
  • Laufstrecke: ca. 5 km
  • Buchbar auch in den Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch. (Weitere Sprachen auf Anfrage.)

Inkludierte Leistungen:

  • 2,5 Std. amüsante Stadtführung sportlich oder eher gemütlich
  • Zertifizierte und kompetente Tourleitung mit umfangreichem Insiderwissen
  • Abwechslungsreiche Stäffelestour mit vielen Anekdoten und historischen Details

Kosten:

  • Euro 240,- zzgl. MwSt. (Gruppe bis 25 Personen)

Bausteine (Preis auf Anfrage)

  • Stopp am TransLanG-Marktständle mit Snacks und Getränken
  • Aperitif mit kleinen Häppchen im Kulturkiosk
  • Verkostung Roßbolla und Wibele

 

Die Lorenzstaffel ist eine der längsten Stuttgarter Stäffele. Sie beginnt im Bohnenviertel Stuttgart an der Olgastraße, oberhalb der Pfarrstraße, die die Grenze zwischen Bohnen- und Leonhardsviertel bildet. Gesäumt von alten Handwerksbetrieben mit Hinterhöfen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, führt die Pfarrstraße zum Katharinenkirchle. Vor dem Zweiten Weltkrieg sah es hier noch ganz anders aus. Da hieß das Sträßlein noch Brunnenstraße und war nur ca. 8 Meter breit. Die alte Pfarrstraße verlief dort, und zwar genau parallel, wo heute der Fußweg neben dem Parkhaus verläuft. Die Straße war so eng, dass es die Sonne im Winter nicht hinein schaffte. Die Häuser auf dieser Seite wurden fast alle im Zweiten Weltkrieg durch Brandbomben zerstört.

Die kleine Katharinenkirche wurde 1864 - 1868 auf Betreiben der britischen Reedertochter Catherine Masson erbaut, die im Sommer mit ihrer Mutter zur Kur in Bad-Cannstatt weilte. Wir überqueren nun die Olgastraße und stehen auf dem „Marie-Juchacz-Platz“. Marie Juchacz, SPD-Mitglied und Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, war eine der ersten Frauen, die sich in ihrer Partei als Wahlkämpferinnen engagierten. 1919 trat sie als Kandidatin für ein Mandat in der Nationalversammlung an und wurde zusammen mit 36 weiteren Frauen auch in diese gewählt. Am 19. Februar 1919 hielt sie dort als erste Frau eine Rede. Nur einen Monat früher, am 19. Januar 1919 durften die Frauen in Deutschland übrigens zum ersten Mal wählen!

Der aufmerksamen Beobachterin entgeht hier auf dem Platz wahrscheinlich nicht die kleine grüne Eisentür rechts neben dem Brunnen. Sie führt in den Olgastollen, der ursprünglich Teil einer weitverzweigten Bunkeranlage werden sollte. Ab 1943 wurde der Schutzstollen gebaut und bot Platz für mehr als 1000 Menschen.

Nun beginnt die eigentliche Lorenzstaffel, die viele der hiesigen Anwohner als eine der schönsten Staffeln Stuttgarts bezeichnen. Sie führt uns hinaus aus dem eigentlichen Bohnenviertel Stuttgart. Sehr breit ist die Staffel, denn früher gab es rechts und links Treppen und in der Mitte eine Straße. Da diese im Winter als Schlittenbahn genutzt wurde, war vor dem „Englischen Kirchle“ immer gut gestreut, damit man unten nicht unter den „Dreier“ (Straßenbahn Linie 3) geriet. Auch für die Spaziergänger war die Lorenzstaffel ein lohnender Weg, führte sie doch zur ehemaligen Stitzenburg, einer Gaststätte mit wunderschönem Garten und Blick auf grüne rebbewachsene Hänge und das lauschige Nesenbachtal. Die Gaststätte gibt es schon lange nicht mehr, aber die heute hier oben befindlichen Hochhäuser am Ende der Stitzenburgstraße werden auch als Stitzenburg bezeichnet. Für hungrige StäffeleswanderInnen gibt es hier die Gelegenheit, eine der besten Stuttgarter Brezeln beim Bäcker Frank zu kaufen. Es geht weiter den Berg hinauf durch den wunderschönen Weißenburgpark, ehemals der Privatpark eines sehr reichen Industriellen, bis zur Schillerhöhe. Hier genießen wir die traumhaften Ausblicke bei einer Verschnaufpause bevor es über verwunschene Hohlwege wieder hinunter geht ins Bohnenviertel Stuttgart.

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