xMarkthalle (c Susanne Bauer)

Prosecco, Prosciutto, Paté!

Genussreise durch die Markthalle Stuttgart

Als Bauch Stuttgarts wird die Markthalle von Martin Elsässer oft bezeichnet. Ein Bauch in dem das Herz der Stadt und vielleicht auch der ganzen Welt schlägt. Denn exotische Früchte, orientalische Gewürze und feinste französisch inspirierte Patisserie bringen in der Markthalle Stuttgart sinnlich die Welt vor die eigene Haustür und lassen das Fernweh wachsen. Bei unserem kulinarischen Rundgang „Prosecco, Prosciutto, Paté“ können Sie dieses Fernweh stillen. Mit Prosecco, Prosciutto, Paté und vielen anderen mediterranen und „hiesigen“ Spezialitäten spazieren wir zwischen den Ständen umher und genießen hier und da immer wieder kleine Naschereien. Lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie die Markthalle Stuttgart mit allen Sinnen! Auf einer kulinarischen Reise um die Welt in nur 75 Minuten, mit Stationen in vielen verschiedenen Ländern.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Dauer: ca. 75 Minuten
  • Nicht barrierefrei
  • Stadtführung kann bei jedem Wetter stattfinden
  • Laufstrecke: ca. 0,5km
  • Buchbar auch in den Sprachen: Englisch und Spanisch (Weitere Sprachen auf Anfrage)

Inkludierte Leistungen:

  • Ca. 75 Minuten amüsanter Rundgang durch die Markthalle Stuttgart
  • Zertifizierte und erfahrene Tourleitung mit jeder Menge Insiderwissen
  • Abwechslungsreiche Stadtführung mit mit vielen Anekdoten und historischen Details zur Markthalle Stuttgart
  • Leckere Verkostungen, natürlich auch vegetarisch und vegan.
  • Getränke

 

Kosten:

  • € 35,- zzgl. MwSt. bei einer Gruppe von mind. 20 Personen; bei kleineren Gruppen Preis auf Anfrage.

 

Als eine der wenigen Städte Deutschlands besitzt Stuttgart noch eine historische Kleinmarkthalle. Früher war die Markthalle Stuttgart zusammen mit dem Großmarkt auf dem Karlsplatz das Zentrum des Marktgeschehens. Heute ist sie ein Kleinod, das eine feine Auswahl regionaler und internationaler Spezialitäten beherbergt.

Viel Unbill hatte die Markthalle, die die Frauen und Töchter der Wengerter vor den Unbilden des Wetters schützen sollte, in den über 100 Jahren ihres Bestehens erdulden müssen. Heute können die StuttgarterInnen sehr froh sein, dass es dieses Gebäude in seiner ursprünglichen Funktion noch gibt. Anfang der siebziger Jahre nämlich gab es Abrisspläne. Die Markthalle Stuttgart war in die Jahre gekommen, die Geschäfte florierten nicht mehr. Ein modernes Einkaufszentrum oder ein Kaufhaus wurden vom Gemeinderat favorisiert. Nur knapp konnte das Verschwinden der schönen Halle, die nach dem Krieg unter Mithilfe von Martin Elsässer wieder aufgebaut wurde, verhindert werden. 1972 wurde die Markthalle Stuttgart dann unter Denkmalschutz gestellt.

Natürlich verändert sich in einem Jahrhundert vieles. Und so ist aus dem Bauch Stuttgarts, in dem früher an mehreren hundert Ständen heimische Nahrungsmittel verkauft wurden, heute der Bauch eines Gourmets geworden. Die Zahl der Stände hat sich auf aktuell 33 verringert – die Auswahl an Produkten hingegen ist ungleich größer und vor allem internationaler geworden. Und dies gilt auch für die bunte Schar der Markthallenbeschicker. Eine internationale Mischung von Händlern und Händlerinnen, die aus Freude an der Beschäftigung mit frischen Produkten und am Umgang mit Menschen hier arbeiten. Und das oft für sehr viele Jahre. Wer einmal in der Markthalle Stuttgart „geschafft“ hat, verlässt sie meist nicht mehr. Erst mit dem Ende des Arbeitslebens. Einen so schönen Arbeitsplatz wie unsere Markthalle Stuttgart findet man nämlich kaum mehr. Das sagen die meisten Beschäftigten hier.

Kustermann Wild und Geflügel zählt wohl zu den ältesten Ständen in der Markthalle. Viele Jahrzehnte lang betrieb die Familie Kustermann aus Neuhausen auf den Fildern insgesamt 4 Stände in der Halle. Obst und Gemüse, Eier, Wild und Geflügel wurden angeboten. Der Name Kustermann war aufs Engste mit der Halle verbunden.
Schon die Mutter der letzten Betreiberin, Irma Kustermann, Jahrgang 1922, betrieb die Stände. Eine Vollblut-Marktfrau, die bis zur allerletzten Minute ihres Lebens der Markthalle Stuttgart die Treue hielt. Sie starb, mitten bei der Arbeit, in einem ihrer Stände. Einen solchen Tod hätte sich auch Tochter Irma gewünscht. Leider jedoch vergebens! Keine ihrer beiden Töchter wollte den Betrieb weiterführen und so wurde dieser im Jahre 2001 an den ehemaligen Landwirt Gunter Ludwig übergeben, dessen Familie auch Geflügel und Eier an die Standbetreiber der Markthalle geliefert hat.
Ein Jahr nach Übernahme von Kustermann Wild und Geflügel, nutze Gunter Ludwig die Gunst der Stunde: gegenüber seinem Betrieb wurde ein weiterer Platz frei, und Herr Ludwig richtete dort einen Stand mit französischer Feinkost ein. Anfangs funktionierte das Geschäft gar nicht gut, es musste wohl erst ein französisches Original den Verkauf übernehmen. Dies geschah als Alain Permezel, gelernter Hotel- und Gastronomiefachmann, 2003 aus Nîmes nach Stuttgart kam. Seither leitet er den Stand und ist inzwischen stadtbekannt. Alain fährt jede 2. Woche ins Elsass zum Einkaufen; mehrmals im Jahr sind die beiden in Frankreich um nach neuen Produkten und Lieferanten Ausschau zu halten. Käse wird von verschiedenen Affineuren bezogen, die Alain meist alle persönlich kennt, zwei Metzger aus dem Elsass liefern feinste Patés und auch vom Pariser Großmarkt Rungis wird Ware geliefert.

Gunter Ludwig und Alain Permezel sind ein eingespieltes Team und gehören mittlerweile definitiv zum Inventar der Markthalle Stuttgart. Beide könnten sich keinen schöneren und interessanteren Arbeitsplatz vorstellen. Ob sie auch, wie Irma Kustermann, den Wunsch haben direkt aus der Markthalle in den Himmel aufzufahren? Das können Sie am besten beim Einkauf der leckeren Spezialitäten vor Ort erfahren!

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